ORTSGESCHICHTE
Gelterkinden: «Gälterchinde», Bezirk Sissach, 405m ü.M., ein Zentrum des Oberbaselbiets, Sitz des Bezirksgerichts Gelterkinden. 5380 Einwohner.

Wappen: Seit 1944. Senkrecht in Rot, Silber und Blau dreigeteilter Schild. Dieser entspricht dem Wappen des froburgischen Ministerialengeschlechts der Herren von Gelterkinden. Flagge: blau-weiss-rot.

Ortsgeschichte: 1103 und 1154 lautete der Name Gelterkingen. Er gehört zur grossen Gruppe der frühalemannischen Siedlungsnamen auf -ingen und bedeutet «Hof des Geltrich und seiner Sippe», der Geltrichinge. Durch städtische Schreiber wurde das mundartliche g durch d ersetzt (Kind statt Ching), das mit der Zeit auch in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen wurde. Die Bodenfunde beweisen, dass die Gegend von der jüngeren Steinzeit bis ins Mittelalter kontinuierlich bewohnt war. Seit dem späten Frühmittelalter erhob sich über dem Dorf eine dem Apostel Petrus geweihte Kirche. Am Fuss des Kirchhügels befand sich der Hennenbühlhof. Er gehörte den Grafen von Froburg, welche die Herren von Gelterkinden damit belehnten. Später fiel er an die Thiersteiner, die ihn 1399 mit dem Kirchenschatz dem Deutschordenshaus in Beuggen verkauften. Weitere Güter in Gelterkinden besassen auch das Kloster St. Alban, das Stift St. Leonhard, das Domkapitel und verschiedene weltliche Herren. Im Jahre 1461 erwarb die Stadt Basel mit der Herrschaft Farnsburg auch Gelterkinden. Die Farnsburg, von wo aus Basler Landvögte mehr als 300 Jahre lang das Amt regierten, wurde 1798 von Revolutionären in Brand gesteckt. 1832/33 hielt Gelterkinden treu zur Stadt und forderte zu seinem Schutz Basler Truppen an. Darauf stürmten Landschäftler die Gemeinde (Gelterkinder Sturm vom April 1832). 1864 verzeichnete Gelterkinden 290 Posamenterstühle und zwei Seidenbandfabriken. Die Eröffnung der Hauenstein-Basislinie im Jahre 1916 brachte dem Dorf weiteren Aufschwung.

Sehenswürdigkeiten: Dorfplatz, Kirchrain und Kirche Gelterkinden,
Ruine Scheidegg.

Parteien: EVP, FDP, SVP, Bürgerlicher Zusammenschluss, SP Gelterkinden und Umgebung, EVP Gelterkinden und Umgebung

Öffentliche Sportanlagen: Hallen- und Freibad Lachmatt, Vita-Parcours Lachmatt, Finnenbahn, Sportplätze. (Tennisplatz nur für Mitglieder TCG!)

Amtliches Publikationsorgan: Gelterkinder Anzeiger, Postfach 114, 4460 Gelterkinden, Tel. 981 44 19.

Heimatkunde Gelterkinden, erschienen 1966; vergriffen.